Im 20. Jahrhundert wuchs der Bedarf an immer anspruchsvolleren Stählen. Vor allem im Chemiesektor suchte man nach Materialien mit besonderer Beständigkeit gegen Korrosion. So beschäftigte sich die Friedrich Krupp AG in Essen in Ihrer Entwicklung und konnte erfolgreich einige Patente für korrosionsbeständige Stähle anmelden. Auch andere Industriegrößen wie Thyssen Krupp forschten an der optimalen Korrosionsbeständigkeit mit guten mechanischen Eigenschaften. Es wurden 2 Stähle die heute noch ein Synonym für nichtrostende Stähle sind V2A (Handelsmarke Nirosta) und V4A entwickelt. Wobei das V für die Versuchsreihe steht. In den folgenden Jahren wuchs der Bedarf durch die Anwendung in der Lebensmittelproduktion und Medizin stetig an.
Heutzutage werden zwar immer noch die Bezeichnungen V2A und V4A verwendet, jedoch hat sich Ihre chemische Zusammensetzung stetig weiterentwickelt. So entsprechen dem V2A – Stahl am ehesten die CrNi- Stähle 1.4301, 1.4541 und 1.4307 die typischerweise im Garten und Landschaftsbau, Fahrzeugbau, Möbelbau und in der Getränke- und Pharmaindustrie Ihre Anwendung finden. V4A Stähle werden zusätzlich mit ca. 2% Molybdän (Mo) legiert und entsprechen heutzutage am ehesten den CrNiMo-Stählen 1.4401, 1.4404 und 1.4571. Sie sind korrosionsbeständiger in chloridhaltigen Medien und werden oft in der chemischen Industrie und in Salzwasser angewendet. Im Jahr 2012 wurden ca. 35, 4 Mio. Tonnen nichtrostende Stähle hergestellt.
Ist Edelstahl rostfrei? Nein nicht unbedingt. Keine Panik – wir verwenden ausschließlich rostfreie Edelstähle. Aber wie funktionierts?
Im Alltag wird unter Edelstahl im Volksmund oft, nicht rostender Stahl verstanden. Dies ist aber nicht ganz richtig, da die Korrosionsbeständigkeit durch den Chromanteil reguliert wird. Dieser muss für einen nichtrostenden Stahl mindestens 10,5% Chrom haben und der Kohlenstoffanteil darf einen Maximalwert von 1,2% nicht überschreiten.
Die Korrosionsbeständigkeit entsteht aus der Wechselwirkung der Stahloberfläche und des umgebenden Mediums. .h. es entsteht eine Passivschicht auf der Oberfläche die als Barriere zwischen dem Medium und dem Stahl dient. Sie ist porenfrei und „verheilt“ eigenständig bei Beschädigung. Verantwortlich für die Ausbildung dieser Passivschicht ist das Chrom, welches sich zu einer Chromoxidschicht ausbildet. Weitere Legierungselemente unterstützen und stabilisieren die Bildung dieser Oxidschicht.
Microstruktur |
BeispielEN Werkstoff Nr. |
Eigenschaften |
Anwendungsbereiche |
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austenitisch |
1.4301 |
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austenitisch-ferritisch ( Duplex) |
1.4362 1.4462 |
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ferritisch |
1.4016 1.4509 |
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martensitisch |
1.4021 1.4031 1.4057 |
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Typischerweise erhalten Sie nicht rostender Stahl in gebürsteter, geschliffener und polierter Oberfläche. Da polierter Stahl sehr kratzempfindlich ist, verwenden wir diese Variante nur in Ausnahmen. Trotz geringer Unterschiede zwischen geschliffenen und gebürsteten Oberflächen verwenden wir die optisch etwas ansprechendere Variante von gebürstetem Blech.
Wir verarbeiten je nach Anwendung für unsere Produkte verschiedene nicht rostende Werkstoffe. So haben wir z. B. für unsere Wandbilder einen austenitischen Werkstoff aus 1.4301 mit guten Verarbeitungseigenschaften z. B gute Polierbarkeit und attraktivem Aussehen ausgewählt. All unsere Werkstoffe beziehen wir von deutschen Händlern mit einen Qualitätsprüfzeugnis nach EN 10204 3.1.